10. Dezember


Gut zu wissen

Ist der Einatem ein aktiver Vorgang, in welchem sich das Zwerchfell anspannt und in die Bauchhöhle senkt, so ist der Ausatem eine passive Bewegung. Das Zwerchfell entspannt sich, alle am Atemgeschehen beteiligten Strukturen schwingen in ihre Ausgangslage zurück und die mit Kohlendioxid angereicherte Atemluft wird ausgeatmet. Gründlich auszuatmen entschlackt, entsäuert und entgiftet. Atmen wir zu kurz aus, versäuert das Blut, Stoffwechselschlacken lagern sich im Körper ab und blockieren bestimmte Muskeln- und Organfunktionen. Können wir dagegen den Atem loslassen und geschehen lassen, können wir auch "Dampf ablassen". Wir können wegatmen, was uns bedrückt und Verspanntes sowie Verkrampftes lösen.

 

In der Phase des Ausatmens gibt man - bildlich gesprochen - einen Teil von sich nach aussen. Dass heisst, mit unserer Ausatemluft gestalten wir den Aussenraum. Wir treten in Erscheinung, entscheiden und handeln. Es ist der Ausatem, der die Stimme zum Klingen bringt. Gleichzeitig ist es aber auch eine Phase des Loslassens, des Annehmens und Akzeptierens des Menschseins. Meist wird dem Ausatem männliche Qualitäten zugeordnet, wie gestalten, entlassen, gerichtet sein, sein Lebenswerk verrichten...

 

Aus psychologischer Sicht stellt sich die Frage, wie mit der Lebensenergie umgegangen wird. Übernimmt der Mensch seine Rolle in der Welt? Das kann sich zB in einem kraftvollen, verspielten, direkten, zurückhaltenden, absackenden, drückenden, gepressten, stockenden, sanften Ausatem zeigen.

 

aus: Institut für Körperorientierte Psychotherapie IKP, 2017, "Ausbildungsunterlagen Ganzheitlich-Integrative Atemtherapie IKP", Zürich

 

 


Eveline Baumgartner Meier

Arbeits- und Organisationspsychologin FH

Atemtherapeutin IKP

Schriftpsychologin FH

Achtsamkeitslehrerin

PRAXIS Oberhus 3, 6023 Rothenburg

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